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Blog - Latest News

Eine Politikerin und ein Rollstuhl – und wo da der Nachrichtenwert steckt

in Allgemein / by mowe
15. März 2013

Was macht eigentlich den Nachrichtenwert für Journalisten aus?
Schönes Beispiel: Malu Dreyer, die designierte Nachfolgerin von Kurt Beck. Das eine ist das politische Geschehen in Rheinland-Pfalz, das andere ist, wie Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind, in den Medien präsentiert werden.

Die Nachricht: eine neue Ministerpräsidentin für Rheinland-Pfalz

Malu Dreyer wird also Nachfolgerin von Kurt Beck. In Rheinlandpfalz, weit weg von Hamburg. Aber dafür haben wir ja die überregionale Presse.
In einer Befragung von 1000 Menschen wurde jetzt als Ergebnis präsentiert, dass 77% aller Rheinland-Pfälzer es toll finden, dass mit Malu Dreyer erstmals eine Frau Ministerpräsidentin im Ländle werden soll. Aha – nicht schlecht. Wobei nur 45% glauben, dass sie die Richtige im Amt wäre. Interessante Differenz.

Die Presse: Was ist das Wichtigste für die Redakteure?

Unabhängig vom Ergebnis der Umfrage erinnert mich die Nachricht an die Berichterstattung Anfang Oktober, als in den Medien das erste Mal über den Wechsel berichtet wurde.
Beim Lesen der News war mir damals  etwas aufgefallen: ein großer Teil der Zeitungen schrieben erst mindestens einen Absatz über Malu Dreyer als Politikerin. Über ihre politischen Leistungen, ihren Werdegang und das fast völlige Fehlen politischer Skandale. Außerdem wurde berichtet, wie beliebt sie sei und dass es ein toller Erfolg wäre, dass zum ersten Mal eine Frau in Rheinlandpfalz Ministerpräsidentin würde (siehe oben).
Erst dann kam die Erwähnung, dass Frau Dreyer Multiple Sklerose hat.

Die Überraschung: Multiple Sklerose und ein Rollstuhl  – nur ein Detail

Warum ich dafür der Presse gratuliere? Weil ich es toll finde, dass die Berichterstattung sich zunächst auf ihr politisches Leben konzentriert und erst dann ihre körperliche Kondition erwähnt. Die Medien haben es ganz überwiegend geschafft, sie nicht nur auf ein Detail ihres Lebens zu reduzieren: den Rollstuhl.

Ist doch selbstverständlich, könnte man sagen – hier geht’s doch auch um Politik?

Nun ja – es geht leider auch anders.
Und zwar so: Man nehme als Headline statt „Sie wird Nachfolgerin“  lieber „Sie ist an MS erkrankt“. Danach ein kleines Lob über ihre Tapferkeit, weil sie zeitweise im Rollstuhl sitze und ein Kommentar darüber, dass man für sie natürlich Rucksäcke aus dem Weg räume. Eine nette Anekdote und weckt ja so viel Emotionen….

Aber das war ja auch ein Blättchen mit deutlich mehr Bildern als Text.

Nachtrag: Und der Bericht im Tagesspiegel?

(…) Niemand findet sie unsympathisch, nicht mal ihre politische Konkurrenz. Trotzdem hat ihr kaum einer zugetraut, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz zu werden – weil sie MS hat. Doch Malu Dreyer stellt sich ihrer Krankheit wie allem – mit Mut(…) 

(Quelle Der Tagesspiegel/“Nah bei de Leut“/ Armin Lehmann)

Ihre MS ist Thema. Ziemlich prominent sogar. Trotzdem gibt es einen Unterschied zu der Zeitung mit den vielen Bildchen: Es ist ein ausführlicher Bericht über Malu Dreyer selbst – nicht nur als Politikerin, sondern über Ihr Leben. Und da gehörten die MS und der Rollstuhl dazu. Deshalb darf und sollte das auch in den Bericht – zumal der nicht im Politikteil steht, sondern in der Rubrik „Seite Drei“ zu finden ist – wo Reportagen und Geschichten über das persönliche Erleben im Mittelpunkt stehen.

Und darum ist das was anderes – oder was meint Ihr?

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